Zitat: Matthias Taube schrieb am Sa, 16 April 2016 21:28
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Post by Matthias TaubePost by Erwin LottermannHabe inzwischen einige RFCs zum Thema SIP/RTP und NAT
ÃŒberflogen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, wird prinzipiell von
expliziten
Routerkonfigurationen fÃŒr SIP abgeraten, weil die ehe
kontraproduktiv
1. Sind fÃŒr SIP/RTP hinreichend Mechanismen spezifiziert, wie
SIP-User-Clients und SIP-Proxys mit NAT umzugehen haben und
2. fÃŒhren spezielle SIP-Routerkonfigurationen meistens dazu,
dass SIP
nur fÃŒr einen Client hinter dem Router funktioniert. D.h. falls
es dazu
kommt, dass Besucher in deinem Netz SIP nomadisierend benutzen wollen,
dann kann das durch die Rounterkonfiguration unmöglich sein.
Zu 1 - Wie gesagt, das hat bei mir (Fritzbox hinter Fli4l) nicht
funktioniert. Möglicherweise hÀtte ich das durch drastisches
VerkÃŒrzen
der SIP-Pings der Fritzbox Àndern können.
Ich hÀtte da eher den Verdacht, dass das SIP-Ping in deinem Fall ganz
wirkungslos war.
Bei mir ist es ja auch so, dass die in der FB eingestellten 5 Min. fÃŒr
das SIP-Ping gröÃer sind als das UDP-Timeout des fli4l, das hier
genannt wurde.
Also mÃŒsste mein NAT-Eintrag laufend weg sein.
Zumindest laut Webinterface des fli4l kann ich das aber nicht
nachvollziehen.
Kann mir jemand sagen, wie man den Quellport sehen kann, den der fli4l
fÃŒr die UDP-Verbindung vergibt?
Im Webinterface des fli4l habe ich nur den Quellport von der FB und den
Zielport am SIP-Proxy gesehen.
Wenn das NAT des fli4l so arbeitet, dass es den Quellport des
SIP-Clients auch nach auÃen verwendet, so lange es fÃŒr diesen Port
noch keinen Eintrag in der NAT-Tabelle gibt, dann wÀre das eine
mögliche ErklÀrung, warum die SIP-Verbindung manchmal funktioniert und
manchmal nicht.
Es funktioniert immer dann, wenn der fli4l Port 5060 als Quellport fÃŒr
die Verbindung vergibt und funktioniert nicht mehr, wenn der fli4l einen
anderen Quellport fÃŒr die Verbindung vergibt, weil es noch einen
NAT-Eintrag fÃŒr 5060 gab.
Laut https://tools.ietf.org/html/rfc6314 soll ein SIP-UserClient hinter
einem NAT-Router dem SIP-Proxy per STUN und SIP-RPORT-Parameter
mitteilen, dass er auf dem Port zu erreichen ist, den der NAT-Router
vergeben hat.
Wenn das so funktioniert, dann macht ein Portforwarding fÃŒr 5060 wenig
Sinn.
Post by Matthias TaubeZu 2 - Ich habe in meinem Netz ja nur einen Client, nÀmlich die
Fritzbox. Die fungiert ja als lokaler Server fÃŒr alle Telefone.
Meine
Besucher fragen mich höchstens, ob sie mal mein Telefon verwenden
können
- nomadisierende Nutzung von SIP dÃŒrfte im Heimbereich bisher kaum
vorkommen.
Ich bin erstmal froh, wenn es in der einen Konfiguration (Telekom SIP -
fli4l - fritzbox) stabil funktioniert. Bei der Telefonie ist der Rest
der Familie heikel - da kann es echt Stress geben wenn das nur
instabil
klappt.
Ja, die klassischen Telefongesellschaften wollen SIP derzeit nur fÃŒr
die Verbidnung zwischen ihrem Telefon-Gateway und dem Endkunden haben,
damit sie einen Teil der dedizierten Telefoninfrastruktur einsparen
können.
Wenn ich es dabei belasse, habe ich den starken Verdacht, dass der fli4l
bei mir einem von der Telekom verwalteten Router weichen wird, sobald
mir die Telekom den ISDN-Anschluss kÃŒndigt.
Vom technischen Hintergrund her erinnert mich das an mein
Homebanking-Programm, dass trotz Internet seine Transaktionen immer noch
per BTX machen wollte und die Telekom dazu ein BTX-Gaterway im Internet
bereitgestellt hatte.
M.E. ist Telefonieren mit den klassischen Telefonnummern tot, wenn es
keine dedizierte Infrastruktur mehr dafÃŒr gibt.
Die gibt es noch bei GSM und UMTS.
GefÃŒhlt nimmt die Anzahl der Menschen, die nicht mehr ÃŒber Festnetz
erreichbar sind, laufend zu.
SIP macht fÃŒr mich am meisten Sinn, wenn ich auch per SIP erreichbar
bin und nicht nur ÃŒber das Telefon-SIP-Gateway der Telekom.
Am naheliegendsten erscheint mir dabei, dass jede Email-Adresse
grundsÀtzlich auch als SIP-Account eingerichtet wird.
Derzeit möchte ich also darauf hinaus, dass meine hÀuslichen Telefone
per ISDN und per SIP erreichbar sind, so dass man ein GefÃŒhl dafÃŒr
entwickeln kann, wie wichtig man die Erreichbarkeit unter der bisherigen
Festnetznummer ÃŒberhaupt noch nehmen muss.
AuÃerdem mÃŒsste es nach Abschaltung der ISDN-Infrastruktur technisch
möglich sein, dass man bei der Telekom fÌr seine Festnetznummer ein
Weiterleitung auf einen SIP-Account nach eigener Wahl hinterlegt, so
dass man fÃŒr alle klassischen Anrufer unter der Nummer erreichbar
bleibt.
Post by Matthias TaubeUnd fÃŒr die Tests rate ich Dir einfach mit dem Handy 10 Minuten
lang
einmal pro Minute die Festnetznummer anzurufen - da sieht man dann ob
alle Anrufe bis zum Klingeln am EndgerÀt durchgeschaltet werden
(und wie
lange es nach einem IP-Wechsel dauert, bis man wieder Anrufe
entgegennehmen kann).
Mein Test-SIP-Account bei iptel.org ist nur per SIP erreichbar.
Post by Matthias TaubePost by Erwin LottermannWeiÃt du, was der conntrack helper fÃŒr SIP genau macht?
Nein, evtl. braucht man den auch bei einem so breiten Portforward nicht.
Aber zur Sicherheit lasse ich den drin - siehe die AusfÃŒhrung mit
dem
Stress oben.
M.W. machen die RFCs fÃŒr SIP/RTP keine Vorgaben zu den Ports fÃŒr die
RTP/RTCP-Verbindungen, da die dynamisch per SIP ausgehandelt werden.
Mit "breitem Portforwaring" meinst du sicher die empirisch ermittelten
Portbereiche fÃŒr die RTP/RTCP Verbindungen, die von Fritzboxen und dem
Telekom-Telefon-Gateway bevorzugt werden.
Der oben genannte RFC beschreibt Mechanismen, wie SIP User Clients
UDP-Ports fÌr die RTP/RTCP-Verbindungen im Router dynamisch öffnen und
die vom Router vergebenen Portnummern per SIP der Gegenseite mitteilen
sollen.
Bei meinem Test funktionierte die Audioverbindung auch ohne
Portforwardings.
Allerdings könnte auch das wieder Zufall gewesen sein, falls der fli4l
zufÀllig die gleichen Ports als Quellport vergeben hat, die die FB
gewÀhlt hat.
Gruà Erwin